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Pressearchiv Museumsmagazin "Dig, Dag, Digedag. DDR-Comic 'Mosaik'" |
Comics, so definierte 1962 das in Leipzig herausgegebene „Meyers Neues Lexikon“, seien „auf sadistische Gewaltverbrechen, Pornographie, Kriegshetze und Hetze gegen das sozialistische Lager orientiert“ und in der DDR verboten. Trotz derartiger Verteufelung des Genres erschien das „Mosaik von Hannes Hegen“ zwischen 1955 und 1975 in 223 Heften mit einer Auflage bis zu 660.000 Exemplaren und erlangte generationenübergreifende Popularität.
Die Zeitschrift konnte sich im streng kontrollierten Presse- und Verlagswesen der DDR wegen ihres wirtschaftlichen Erfolgs als Ausnahme behaupten. Die Verantwortung für Inhalt und Gestaltung lag weitgehend in den Händen ihres Gründers Johannes Hegenbarth. Daher blieben die Hefte – trotz mancher Versuche politischer Einflussnahme – frei von Propaganda.
Die abenteuerlichen Bildgeschichten faszinierten Kinder und Jugendliche, aber auch viele Erwachsene. „Dig, Dag, Digedag“ entführten ihre Leser aus der engen Welt der SED-Diktatur. Sie reisten mit Piraten in die Südsee und erlebten die Römerzeit, noch bevor in Frankreich der erste Asterix-Comic erschien. Sie eroberten den Weltraum, begegneten berühmten Erfindern und begleiteten „Ritter Runkel von Rübenstein“ auf seiner Schatzsuche von Venedig bis nach Konstantinopel. In Amerika trafen sie auf Weiße und Indianer, im Orient durchstreiften sie märchenhafte Schauplätze. Dabei vermittelten die „Digedags“ historisches, geografisches sowie naturwissenschaftlich-technisches Wissen und sorgten so für anspruchsvolle Unterhaltung im Comic-Format. Viele Ostdeutsche prägt die Lektüre des „Mosaik“ bis heute.
Die Ausstellung macht die Faszination anschaulich, die „Mosaik“ auf seine Leser ausübte. Sie widmet sich ebenso den Hintergründen dieses außergewöhnlichen Projekts und dokumentiert die Anfänge der Zeitschrift sowie die Begleitumstände einzelner Themenreihen. Dabei werden die historischen Rahmenbedingungen und Bezüge zur gesellschaftlichen Situation in der DDR erkennbar. Neben dem Comiczeichner kommt auch der Grafiker und Karikaturist Johannes Hegenbarth in den Blick, der bis 1955 unter anderem für die Satirezeitschrift „Frischer Wind“, später „Eulenspiegel“, zeichnete. Nicht zuletzt würdigt die Ausstellung den Beitrag seiner Mitarbeiter zum Gesamterfolg und gibt Einblicke in den Produktionsprozess. Ein gesonderter Ausstellungsbereich beleuchtet die Rolle der Fans für das Entstehen des Mythos „Mosaik“.
Eröffnung: 16.2.2012, 19.00 Uhr, mit Gunther Emmerlich, Voranmeldung ist erforderlich.
Ausstellung (17.2.2012–13.5.2012)
„Dig, Dag, Digedag. DDR-Comic ‚Mosaik’“
Öffnungszeiten: Di–Fr, 9–18 Uhr, Sa/So 10–18 Uhr, Eintritt frei
www.hdg.de


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