Die Delitzscher Stadtverwaltung trifft sich wöchentlich mit Vertretern der LMBV, um sich über den Fortgang der Sofortmaßnahmen in Delitzsch zu informieren. „Mir gehen die Arbeiten der LMBV zu langsam voran. Da muss mehr Bewegung reinkommen.“, so der Oberbürgermeister Dr. Wilde.
Das Gebiet um Delitzsch war bis 1993 durch den Braunkohlebergbau geprägt, für den das Grundwasser abgesenkt wurde. Nach Schließung der Bergbaubetriebe steigt das Grundwasser stetig an. Die betroffenen Bürger vermuten in den gefluteten Tagebaurestlöchern die Ursache für das Wasser in ihren Häusern.
Die Große Kreisstadt Delitzsch wies 2003 in ihrer Stellungnahme während des Planfeststellungsverfahrens auf die Gefahren der Flutung hinsichtlich der Grundwasserstände hin und bemängelten die unzureichenden Messstände für ein aussagefähiges Grundwassermonitoring. Insgesamt kam die Stadtverwaltung zu dem Schluss, dass dem Planfeststellungsverfahren nicht zu entnehmen sei, dass „ein möglichst nachsorgefreier Zustand hergestellt wird.“ und forderte „Es ist ein Gesamtausgleich unvermeidbarer Gefahren und Schäden im Interesse aller Betroffenen herbeizuführen.“
In den vergangenen Wochen hatte sich die Situation in Delitzsch aufgrund der andauernden Regenfälle und der Verkrautung des Lobers, an dessen Sanierung derzeit die LMBV und die Untere Talsperren-Verwaltung des Freistaates (LTV)/Talsperrenmeisterei arbeiten, verschärft. Die LMBV kündigte für den 1. Dezember 2010 den Beginn der Sanierung des Lobers an.
Der Delitzscher Oberbürgermeister fordert „Die LMBV muss ohne Verzug im Sinne unserer Bürger handeln, damit nicht noch weitere Schäden entstehen!“